Das Idsteiner Schloss wurde zwischen 1614 und 1634 im Renaissancestil* von den Idsteiner Architekten Jost und Heinrich Heer (Höer) erbaut. Dabei wurden Teile der damaligen Vorburg als Basis für den Neubau verwertet. Das Schloss steht auf einem erhöhten Plateau, das durch einen Graben (mit Schlossbrücke) von der Haupt- bzw. Oberburg getrennt war. Die Schlossbrücke besteht in ihrer heutigen Form seit 1850. Das Innere des Schlosses (u.a. Schloßkapelle und Kaiserzimmer) wurde von Maximilian von Welsch im Barockstil ausgebaut. Erst 1719 wurden diese Arbeiten beendet.
Nachdem Fürst Georg August Samuel 1721 (in Wiesbaden Biebrich) gestorben war, starb die Linie Nassau-Idstein aus. Somit hatte das Schloss auch seine Bedeutung als Residenzschloss verloren. Das Idsteiner Schloß diente von 1729-1881 als Archiv, nämlich als Zentralarchiv des Herzogtums Nassau und als Königlich Preußisches Staatsarchiv für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Ab 1905 diente das Schloss als Erholungsheim für Angehörige der Königlich-Preußischen Armee.
Während der französischen Besatzung von 1919 – 1925 diente das Schloss als Lazarett und Kaserne für französische Soldaten.
1939 – 1942 wurde eine Reservelazarett im Schloss eingerichtet
1942 – 1945 diente das Schloss als Lehrerbildungsanstalt* - das war eine Abteilung für Lehrerbildung, gegründet vom Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung
Seit 1946 fungiert das Schloss als Pestalozzi-Aufbauschule / Gymnasium.
Renovierung des Schlosses erfolgt 1988 – 1992. Dabei wurde das Gebäude um einen zweigeschossigen Anbau erweitert, der von der Straße am Hexenturm zugänglich ist.
Bis heute ist dort weiterhin die Pestalozzischule als ein Gymnasium des Rheingau-Taunus-Kreises (5. bis 13. Schuljahr) untergebracht.
*Lehrerbildungsanstalten
Im November 1940 verfügte ein „Führererlass“, dass ab 1941 Lehrerbildungsanstalten zu gründen seien. Begabten Schülern, die zumeist aus finanziellen Gründen keine weiterführende Schule besuchen konnten, wurde nach dem Besuch der Volksschule hier die Möglichkeit einer Ausbildung zum Volksschullehrer geboten. Um den Bedarf an Lehrern zu decken war geplant, jährlich 16.000 Schüler in die Lehrerbildungsanstalten aufzunehmen.
*Renaissance
Die Bezeichnung „Renaissance“ (Lat.: renasci - on neuem geboren werden) bringt das Bemühen in der Kunst zum Ausdruck, die kulturellen Leistungen (Formen) der griechischen und römischen Antike wieder neu zu beleben.
Galerie Schloss Idstein (126)