Gebäude und Gelände der Kalmenhof-Gedenkstätte in Idstein sollen verkauft werden. Die Historikerin Martina Hartmann-Menz aus Elz/Ww. informiert über den Verkauf der historischen Gebäude und Gedenkstätte in Idstein.
Die Historikerin Martina Hartmann-Menz M.A. aus Elz / Westerwald bittet um weitläufige Bekanntmachung über den Verkauf des Kalmenhofes.
Der Kalmenhof in Idstein, im Jahr 1888 als interkonfessionelle Bürgerstiftung vor allem auf Initiative des Frankfurter Bankiers, Philanthropen und Sozialreformers Charles Hallgarten gegründet und heutzutage ein Standort von „Vitos Teilhabe gemeinnützige GmbH“, erlebte eine wechselvolle Geschichte. 1933 wurde die vormals privat finanzierte Einrichtung gleichgeschaltet, der private Trägerverein zerschlagen. Der Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) übernahm mit seiner Gründung 1953 die Trägerschaft und das Eigentum des Kalmenhofes.
.......
Während der Zeit der „Euthanasie“-Morde fungierte der Kalmenhof als Zwischenanstalt; von dort aus wurden viele Menschen zum Zwecke ihrer Ermordung in Tötungsanstalten deportiert. Auch auf dem Gelände des Kalmenhofes wurde im Kontext der „dezentralen Euthanasie“ in großem Umfang gemordet.
.......
Im Bereich der vermuteten Massengräber wurde 1987 eine mit Bundesgeldern finanzierte Gedenkstätte errichtet. Die hier begrabenen Opfer sind namentlich bekannt; eine genaue Lokalisierung der Gräber auf dem Gelände ist bisher nicht erfolgt.
.......
Nun stehen das Krankenhausgebäude, die ehemalige Leichenhalle sowie 8000m² dazugehöriges Gelände in einem großen Immobilienportal zum Verkauf. Im Anzeigentext werden weder die Geschichte der Gebäude noch die Gedenkstätte erwähnt.
.......
Es stellt sich die Frage, ob es dem LWV überhaupt zusteht, die Veräußerung von derart geschichtsträchtigen Gebäuden und Grundstücken zu betreiben? Schließlich wurden diese ursprünglich privat gestiftet und konnten nur infolge der Übernahme durch den NS-Machtapparat in öffentliche Hand gelangen.
Infolge der öffentlichen Aufmerksamkeit wurden die Anzeigen aus den Immobilienportalen (check24, jones-immobilien etc.) wieder entfernt. Aber Hinweise finden sich noch auf folgenden Seiten (Stand 12. Juli 2016 12:10 MEZ)